Cabernet Sauvignon
Die qualitativ erfolgreichste aller roten Edelreben wird weltweit auch mit Abstand am häufigsten angebaut und erfreut sich hoher Popularität. Unkompliziert im Weinberg bringt sie in mäßig kühlen wie warmen Regionen gute Qualitäten und trotz Krankheiten. Ihre unverwechselbares Aroma nach Johannisbeeren begeistert jeden Weinfreund. Der Ausbau im Barrique verfeinert die Komplexität weiterhin.
Merlot
Die in vielen Weinbauländern angebaute Rebsorte hat
nun auch in Deutschland den Sprung in die Top Ten der Rotweinsorten
geschafft. Merlot zählt zu den meist angebauten Rotweinsorten weltweit. Sie
wurde bereits im 18. Jahrhundert angebaut. In Deutschland darf die
ursprünglich französische Rebsorte erst seit 1997 angebaut werden. 700 Hektar
(2018) sind in Deutschland mit Merlot bestockt, die meisten Flächen liegen in
der Pfalz und in Rheinhessen. Merlot reift relativ früh bei gutem
Mostgewicht. Die recht dunklen Weine erinnern an den Geschmack von Pflaumen
und schmecken weich und geschmeidig. Das macht sie vielen Weinfreunden
zugänglich. Teilweise erfolgt der Weinausbau rebsortenrein, teilweise werden
Cuvées mit anderen roten Sorten im Barrique ausgebaut. Die Barriqueweine
begleiten adäquat kräftige Gerichte, ein einfacher Merlot eignet sich zu
leichteren Gerichten oder kann einfach so - ohne kulinarische Begleitung -
genossen werden.
Spätburgunder
Pinot Noir, oder auch Spätburgunder, ist die dominierende Rotweintraube des Burgunds, die mittlerweile in Weinregionen auf der ganzen Welt verbreitet (und ausgiebig erforscht) ist. Der schwer fassbare Charme der Sorte hat sie in alle möglichen Weinanbaugebiete geführt.
Diese reichen von Westdeutschland (als Spätburgunder) und Norditalien bis nach Chile, Südafrika, Australien, Neuseeland und die USA. Kalifornien, Oregon und Neuseeland sind wohl die größten Zentren für die Rebsorte außerhalb ihres Heimatgebietes. Dennoch wird in all diesen Gebieten großartiger Pinot Noir hergestellt.
Die Essenz des Pinot Noir Weins ist sein Aroma von roten Beeren und Kirschen (frische rote Kirschen in leichteren Weinen und geschmorte schwarze Kirschen in gewichtigeren Beispielen). Viele der komplexeren Beispiele zeigen einen Hauch von Waldboden. Gut gekelterte Pinot Noirs, besonders aus wärmeren Jahrgängen, erinnern an Leder und Veilchen, manchmal auch an einen Syrah.
Es gibt zwei Theorien bezüglich des Pinot-Namens. Eine besagt, dass er entstanden ist, weil die Trauben die Form eines Pinienzapfens haben (Pinot auf Französisch).
Möglicherweise stammt er aber auch von einem Ortsnamen in Frankreich wie Pinos oder Pignols ab, von wo aus die Stecklinge gewonnen wurden. In Pignols in der Auvergne wird zum Beispiel seit dem Mittelalter Pinot angebaut.
Früher glaubte man, dass Pinot Noir, Pinot Blanc, Pinot Gris, Pinot Meunier, Pinot Précoce (Frühburgunder) und andere zu einer "Pinot-Familie" von verschiedenen Rebsorten gehören. Aber die DNA-Profilierung hat gezeigt, dass sie den gleichen genetischen Fingerabdruck haben. Daher sollten sie eigentlich als Mutationen oder Klone einer gemeinsamen Sorte betrachtet werden.
Der Beweis dafür kann im Weinberg erbracht werden; oft tragen Pinot-Reben Trauben mit Früchten unterschiedlicher Farbe oder sogar gestreifte Beeren. Außerdem gibt es über 40 Klone, die von der französischen Regierungsbehörde ENTRAV-INRA unter dem Namen Pinot Noir klassifiziert wurden.
Die klonale Vielfalt und die Neigung zur Mutation des Pinot hängt mit seinem Alter zusammen - man nimmt an, dass er seit 2.000 Jahren existiert. Pinot ist auch ein Vorfahre einer großen Anzahl von Rebsorten, die heute bekannt sind. Zusammen mit dem ehrwürdigen, aber weitgehend vergessenen Gouais Blanc ist er ein Elternteil von Rebsorten wie Gamay Noir, Aligoté und Pinot Noirs Weißwein-Gegenstück, Chardonnay.
Der Pinot Noir bleibt der Patriarch der Pinot-Rebsorten. Die Abkürzung "Pinot" wird im allgemeinen Sprachgebrauch meist als Pinot Noir verstanden.
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