Glera
Glera ist ein altes Synonym für die norditalienische Prosecco-Traube und der Name, unter dem sie heute offiziell bekannt ist. Diese grünhäutige Rebsorte wird seit Hunderten von Jahren in den Regionen Venetien und Friaul angebaut, vor allem zur Herstellung von Prosecco-Schaumweinen.
Die Umbenennung in Prosecco-Glera erfolgte 2009, als der Prosecco aus Conegliano-Valdobbiadene den DOCG-Status (die höchste italienische Qualitätsstufe für Wein) erhielt. In Anbetracht dieser Beförderung wurde beschlossen, dass der Name Prosecco ausschließlich den Weinen vorbehalten sein sollte, die unter die offiziellen italienischen Prosecco-Bezeichnungen fallen, und nicht für die Rebsorte verwendet werden sollte. Die Europäische Union hat dies ratifiziert, so dass es Weinerzeugern außerhalb des Nordostens Italiens untersagt ist, ihre Weine als "Prosecco" zu bezeichnen.
Um die Sache mit Glera/Prosecco noch komplizierter zu machen, handelt es sich bei der Sorte Glera/Prosecco nicht um eine einzige, sondern um mehrere Sorten. Obwohl einige Behörden behaupten, dass es Dutzende von Untersorten und Biotypen gibt, lassen sich diese in der Praxis auf drei Hauptformen reduzieren: Prosecco Lungo, Prosecco Tondo und Prosecco Nostrano.
Die Ursprünge dieser Sorten sind ebenso unklar und umstritten wie ihre verschiedenen Namen. Die naheliegendste und am leichtesten zu glaubende Geschichte ist, dass der Prosecco seinen Ursprung in der Stadt Prosecco nahe der italienisch-slowenischen Grenze hat.
Italienischer Wein aus Glera ist fast immer entweder frizzante (sprudelnd) oder spumante (voll sprudelnd). Es werden auch einige stille Weine aus Glera hergestellt, aber bei weitem nicht in dem Umfang wie die Schaumweine, die in die ganze Welt exportiert werden. Die weltweite Popularität des Prosecco hat zu zahlreichen Nachahmungen des Stils geführt - einer der Hauptgründe, warum die italienischen Behörden 2009 den Namen "Prosecco" international schützen ließen.
Glera ist eine sehr ertragreiche Traube, die erst spät reif wird. Sie hat einen hohen Säuregehalt und einen eher neutralen Geschmack, was sie ideal für die Herstellung von Schaumwein macht. Das Aromaprofil des Glera ist geprägt von weißen Pfirsichen mit einer gelegentlichen seifigen Note. Der Wein hat einen leichten Körper und einen niedrigen Alkoholgehalt (8,5 Prozent ist der zulässige Mindestalkoholgehalt für Prosecco-Weine), was ihn als erfrischendes Sommergetränk oder als Aperitif empfiehlt.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.