Qualitätsstufen deutscher Weine
Die letzte Entscheidung über die Qualität eines Weines erfolgt durch den Konsumenten und ist trotz aller Analysemethoden eine Mischung aus nicht rein objektiven, sondern zum großen Teil subjektiven Eindrücken. Jedoch gibt es Kennzeichnungen oder Herkunftsbezeichnungen, die für eine gewisse Qualität stehen. Das deutsche Weingesetz sieht regionale Regelungen bezüglich Oechsle (Maßeinheit für den natürlichen Zuckergehalt im Traubenmost) und Alkoholgehalt vor und unterteilt in folgende Stufen:
- Deutscher Tafelwein – nur inländische Trauben ohne bestimmtes Anbaugebiet
- Deutscher Landwein – Trauben ausschließlich aus einer Region (z.B. Pfälzer Landwein)
- Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA) – Trauben aus nur einem, der 13 deutschen Anbaugebiete, Anreicherung mit Zucker erlaubt
- Qualitätswein mit Prädikat (QmP) – Trauben aus nur einem der 13 Anbaugebiete, bestimmte Rebsorten je nach Anbaugebiet, typische Merkmale des Anbaugebiets, Höchstertragsgrenzen/Hektar, keine Anreicherung mit Zucker erlaubt, erhöhte Mindestmostgewichte, jährliche Qualitätsprüfung.
Zu den 13 Anbaugebieten, in denen Qualitätsweine hergestellt werden, zählen Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel-Saar-Ruwer, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen, Württemberg. Außerdem kategorisiert man in Deutschland in folgende Bezeichnungen:
- Kabinett – feine, leichte Weine mit geringerem Alkoholgehalt
- Spätlese – reife und elegante Weine mit kräftiger Frucht, Ernte mindestens 7 Tage nach Beginn der allgemeinen Weinlese
- Auslese – edle, gehaltvolle, voluminöse Weine aus vollreifen, von Hand geernteten Trauben, unreife Trauben werden aussortiert
- Beerenauslese – volle, fruchtige Weine aus überreifen Trauben mit Edelfäule, nicht in jedem Jahr geerntet, daher eine lang lagerfähige Rarität
- Trockenbeerenauslese – honigsüße Weine aus rosinenartigen, edelfaulen Trauben, ausgeprägtes Alterungspotential, rare Spezialität
- Eiswein – Weine von mindestens Beerenauslese-Qualität werden bei minus sieben Grad gelesen und in gefrorenem Zustand gekeltert, so dass nur das Fruchtkonzentrat ausgepresst wird. Das ergibt Weine von konzentrierter Süße, die nur in kleinsten Einheiten erhältlich sind.